Workshop mit der Gedenkstätte Hinzert
Am letzten Ferienwochenende der Sommerferien 2017 nahmen sechs Schülerinnen und Schüler des GymHerm zusammen mit Schülerinnen der IGS Hermeskeil sowie drei betreuenden Lehrerinnen und Lehrern am ersten Ferienworkshop der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert teil. Der zweitägige Ferienworkshop mit dem Thema „Spuren der NS-Zeit in der Region“ bot den geschichtsinteressierten Schülerinnen und Schülern im Alter von 15 bis 19 Jahren ein interessantes und abwechslungsreiches Programm. Am ersten Tag des Workshops lag der thematische Schwerpunkt auf der Geschichte Triers in der NS-Zeit. Hierzu fand am Morgen eine Stadtführung mit Herrn Schneider von der AG Frieden statt, der eindrucksvoll die Geschichte Triers in den Jahren 1933-1945 darstellte und die Schülerinnen und Schüler zu geschichtsträchtigen Orten, so zum Beispiel dem Standort der alten Synagoge in Trier, führte. Nach einen gemeinsamen Mittagessen stand am Nachmittag die Beschäftigung mit dem Fall des Trierer Ehepaares Hoevel auf dem Programm, welches im NS-Regime aufgrund „Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens und Verbrechens gegen die Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen“ im Jahre 1942 durch das NS-Regime hingerichtet wurde. Anhand der vorliegenden Prozessakten erhielten die Schülerinnen und Schüler einen Einblick in „Rechtsprechung“ eines totalitären Staates.
Der zweite Tag des Workshops führte die Teilnehmer im Zuge einer ganztägigen Exkursion in die Eifel und die Ardennen, wobei der thematische Schwerpunkt auf den Ereignissen während der Jahre 1940-1945 in der heutigen deutsch-belgischen Grenzregion lag. Für die Leitung der Exkursion konnte Dr. Herbert Ruland von der Autonomen Hochschule in der deutschsprachigen Gemeinschaft in Eupen gewonnen werden, der fachkundig durch die Region und deren Geschichte führte. Ihren Beginn nahm die Exkursion am Westwall in Großkampen, von wo aus sie über Winterspelt, Wereth und Malmedy zum amerikanischen Soldatenfriedhof nach Henri-Chapelle führte. An den einzelnen Besichtigungspunkten gab Herr Dr. Ruland einen Einblick in die wechselvolle Geschichte der Region zu Beginn des 20. Jahrhunderts und brachte den Schülerinnen und Schülern das Schicksal der Zivilbevölkerung in den Kriegsjahren anschaulich nahe. Herr Dr. Ruland sparte auch die in den Kriegsjahren in der Region begangenen Kriegsverbrechen nicht aus und vor allem der Besuch des Denkmals für elf ermordete afro-amerikanische Soldaten in Wereth hinterließ bei den Schülerinnen und Schülern merklich Eindruck. Ihren Abschluss fand die Exkursion auf dem amerikanischen Soldatenfriedhof in Henri-Chapelle, auf dem heute noch 7992 amerikanische Soldaten – darunter drei Brüder – bestattet sind, die im Kampf gegen das NS-Regime fielen.
Unser besonderer Dank für den spannenden und interessanten Workshop gilt Frau Dr. Welter und Herrn Reinhard von der Gedenkstätte SS-Sonderlager/KZ Hinzert, Herrn Schneider von der AG Frieden und Herrn Dr. Ruland.