Hermeskeil Ehemalige und heutige Musiker der Big Band des Gymnasiums Hermeskeil proben für ein Geburtstagskonzert zum 20. von „Laid Back“.
Von Ursula Schmieder
Die Schüler-Formation steht nicht erst seit ihrem Konzert mit der SWR-BIG-BAND in 2017 für Musik auf hohem Niveau (der TV berichtete). Und das, obwohl ihre Musiker zwangsläufig alle paar Jahre wechseln. Gute Noten sind für Laid Back seit Gründung der Big Band des Gymnasiums Hermeskeil im Frühjahr 1999 selbstverständlich. Nur ein Beispiel dafür: jährliche Konzerte mit an die 80 Nachwuchsmusikern. Darunter die ebenfalls von Lehrer Stefan Butterbach ausgebildeten und dirigierten Bläserklassen der Schule. In diesem Jahr steht nun ein ganz besonderes Konzert auf dem Programm: das Jubiläumskonzert 20 Jahre Big Band am 1. September. Heutige Aktive laden dazu gemeinsam mit früheren der neu formierten „Ehemaligenbigband“ ein und werden unterstützt vom Jugendjazzorchester des Saarlandes.
Eine der „Ehemaligen“, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten zu Proben in ihrer früheren Schule trafen, ist Katrin Kretz. Da sie nach wie vor mit Musik zu tun hat und beispielsweise mitspielt im Neuhüttener Musikverein, überlegte die Saxofonistin nicht lange, als sie die Einladung ihres früheren Lehrers erhielt. Schließlich spielte sie als Gymnasiastin vier oder fünf Jahre in der Big Band mit und das habe „immer sehr viel Spaß gemacht“. Ganz ähnlich ging es Kristina Malburg aus Damflos. Sie dirigiert inzwischen selbst Musikvereine und studiert klassisches Saxofon. Doch in einer Big Band zu spielen, sei etwas ganz anderes. Abgesehen davon freue sie sich, „mit alten Bekannten zu spielen“.
Jann Kolmsee begrüßt Butterbachs „coole Idee, die Leute noch mal zusammenzubringen“. Da er beruflich mit Musik nichts mehr zu tun hat, freut er sich umso mehr darauf, frühere Bandmitglieder wiederzusehen – und auch neue kennenzulernen. Etliche Ehemalige der Big Band lernten sich nun erst kennen. Thomas Karos spielte ab der siebten Klasse mit und war auch bei einem unvergessenen Auftritt im Rahmen eines Lehrerkongresses in Mainz dabei. Dennoch macht der heutige Informatiker inzwischen keine Musik. Und nun sitze er hier bei der Probe und habe direkt wieder Spaß: „Es war vielleicht ein bisschen sträflich, das so schleifen zu lassen.“ Felix Lorang spielt nach wie vor Musik – neben seiner Arbeit in einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft im Landesjugendjazzorchester des Saarlands und im Landesjugendblasorchester Rheinland-Pfalz. Das Gymnasium habe dafür viel Grundlagenarbeit geleistet, nennt er als Beispiel „extrem viele Freiheiten“. In der Big Band hätten sie „ausprobieren, sich frei entwickeln“ können.
Für ihren Lehrer Butterbach ging mit Gründung der Big Band ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Für das Gymnasium, in dem es bis dahin lediglich eine Schulband gab, war das etwas Neues. Den Nachwuchs für die Formation gewinnt er auch aus den Bläserklassen, die er unterrichtet. Aktuell dabei sind Schüler der fünften, sechsten und achten Jahrgangsstufen. Ein zusätzlicher Gewinn für die Big Band sind etliche Schüler, die mehrere Instrumente spielen. Generell schätzt Butterbach an Big-Band-Musik die vereinbarten zwei Komponenten: Jazz-Musik, die Rock wie Funk mit einbeziehen könne, und Aspekte der Improvisation, des Spiels ohne fest vorgegebene Noten. Er selbst spielt seit seiner Studienzeit an der Mainzer Hochschule für Musik in Big Bands. Darunter eine des Heeresmusikkorps, die Lehrer-Bigband Rheinland-Pfalz und aktuell in der St. Wendeler Big Band Urknall.