ein Bericht von Anna Düpre, MSS 12
„Ich bin Deutscher und bleibe Deutscher, aber ich war auch immer Europäer und habe als solcher gefühlt.“ Dieses von Konrad Adenauer beschriebene Gefühl, europäisch zu sein, durfte der Sozialkunde-Leistungskurs der MSS 12 in der Bildungsexkursion nach Brüssel vom 20. bis zum 24.06.2024 erleben.
Die Aktualität der Bildungsexkursion wurde bereits in dem ersten Programmpunkt am Donnerstag deutlich, einem Gespräch mit Herrn Rainer Wieland (CDU), dem Vize-Präsidenten des Europäischen Parlamentes (bis 2024). Der Leistungskurs erhielt nicht nur Einblicke in den Alltag eines EU-Abgeordneten, sondern auch die Möglichkeit eines direkten Exkurses. Dabei wurde ein großes Spektrum an Themen von einer Europäischen Armee bis hin zu Migration und den Ergebnissen der EU-Wahlen angesprochen. Zum Abschluss des Gespräches hob Herr Wieland den Stellenwert der EU hervor und appellierte für individuelles Engagement.
Der erste Termin am Freitag führte den Leistungskurs erneut ins Europäische Parlament. Nach einem Vortrag wurde der Plenarsaal im Rahmen einer Führung besichtigt. Im Rat der Europäischen Union wurde im Anschluss über aktuelle Fragen wie die Rolle Ungarns im Parlament diskutiert. Die darauffolgende Mittagspause nutzte der Leistungskurs für einen Zwischenstopp am „Maison Antoine“, der Frittenbude, an der schon Angela Merkel Selfies mit dem Verkäufer schoss.
Während bisher eher das „EU-Viertel“ Brüssels bestaunt werden konnte, standen am Samstag im Rahmen einer dreistündigen Stadtführung der „Grote Markt“ mit den prunkvollen Häusern der Zünfte, dem Rathaus und der Lieblingskneipe von Karl Marx und die Stadthistorie Brüssels im Mittelpunkt. Wie untrennbar Brüssel und die EU sind, wurde spätestens bei dem nachfolgenden Besuch im Museum „Parlamentarium“ deutlich. Besonders eindrücklich war für viele ein Film von Großeltern an ihre Enkelkinder, in dem die Wichtigkeit der EU hervorgehoben wurde.
Die Freizeit am Sonntagmorgen nutzten einige zu einem Ausflug in das Atomium oder in das Stadtzentrum. Nachmittags stand ein Besuch im Haus der Europäischen Geschichte an, bei dem der Leistungskurs die Gelegenheit erhielt, die dunklen Momente Europas wie die beiden Weltkriege oder den Kolonialismus zu reflektieren.
Am Montag nahm der Leistungskurs einen letzten Termin in der Europäischen Kommission wahr. Auch hier schloss sich ein angeregtes Gespräch über Werte in der EU und die Rolle von Ursula von der Leyen an einen Vortrag an. Mit diesem Eindruck verabschiedete sich der Leistungskurs aus Brüssel. In Erinnerung bleiben weiterhin vor allem die vielen Gespräche, die Kuchenliste für Zuspätkommen, das Fußballschauen am Abend und das Gemeinschaftsgefühl – sowohl europäisch als auch innerhalb des Leistungskurses.
Ein herzliches Dankeschön geht an die Lehrkräfte Herr Thomaschewski und Frau Rosat, die diese Fahrt zu der besonderen Erinnerung gemacht haben, die sie für den gesamten Leistungskurs bleiben wird – und die durch die Organisation für eine wichtige Erkenntnis gesorgt haben: In der EU zu leben, ist ein Privileg. Europäisch zu sein und demokratisch zu denken, ist ein Geschenk. Sich dafür einzusetzen, ist von exorbitanter Bedeutung. EU sind am Ende wir alle. Und das fängt nicht in Brüssel an, aber lässt sich dort ganz besonders gut spüren.