Am 29. November 2024 fand in der Bibliothek des Gymnasiums Hermeskeil der Workshop “Demokratie braucht Demokraten” statt. Der Workshop war die Auftaktveranstaltung der schuleigenen Demokratietage im Jahr 2025, die von den Fachschaften der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer Sozialkunde, Geschichte und Erdkunde gestaltet wurden.
Angeleitet wurde die Veranstaltung von Helge Eikelmann und seinem Team von den Agenten der gepflegten Debatte aus Offenbach am Main. Ziel des Workshops war es, die SchülerInnen der 10. Jahrgangsstufe aktiv in die Diskussion über das hohe Gut der Freiheit in unserer Gesellschaft im Rechtsstaat und die Verbindlichkeit des Rechtsstaates einzubeziehen.
Der Workshop begann mit einem Warm-up, bei dem die SchülerInnen durch verschiedene Wissensfragen in das Thema eingeführt wurden. Diese Fragen regten die SchülerInnen dazu an, über grundlegende Aspekte der Demokratie und des Rechtsstaates nachzudenken. Anhand diverser Beispiele aus Presse und Social Media wurden Reichweite und Grenzen von Freiheit erarbeitet sowie die Beeinflussung der persönlichen Meinung durch Fake News verdeutlicht.
Im Anschluss daran folgte eine Gruppenarbeitsphase, in der die SchülerInnen in kleinen Teams die zentralen Fragestellungen vertieften: Wie frei muss eine Gesellschaft im Rechtsstaat sein? Wie verbindlich ist der Rechtsstaat für die Gesellschaft? Und wie steht es um die Toleranz gegenüber anderen Meinungen – wo sind die Grenzen, und setzen wir sie richtig?
Ein besonderes Highlight des Workshops war das Zeitzeugengespräch mit Wolfgang Thüne, einem ehemaligen Leistungsturner der DDR, dem 1975 die Flucht in die BRD gelang. Thüne teilte seine persönlichen Erfahrungen aus der Zeit in der DDR und berichtete über den Umgang mit politisch kontroversen Meinungen. Seine Erzählungen boten den SchülerInnen einen eindrucksvollen Einblick in die Herausforderungen und Einschränkungen, die in einem autoritären System herrschen können.
Nach der Auswertung des Zeitzeugengesprächs hatten die SchülerInnen in der Abschlussrunde die Möglichkeit, Fragen an Wolfgang Thüne sowie an einen Staatsanwalt vom Amtsgericht Wittlich zu stellen. Diese Diskussion ermöglichte es den SchülerInnen, kritische Aspekte zu erörtern und ihre eigenen Gedanken und Bedenken zur Thematik zu äußern. Die offene Atmosphäre förderte einen lebhaften Austausch und sollte die SchülerInnen dazu anregen, sich intensiver mit den Themen Demokratie, Rechtsstaat-lichkeit und Toleranz auseinanderzusetzen.
Insgesamt war der Workshop ein großer Erfolg, indem er den SchülerInnen die Möglichkeit bot, sich aktiv mit den Herausforderungen und Chancen einer demokratischen Gesellschaft auseinanderzusetzen. Die Veranstaltung hat das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Toleranz geschärft und den SchülerInnen gezeigt, wie wichtig ein funktionierender Rechtsstaat für die Gesellschaft hat.